Hintergrundgeschichte

Raalph Kleinmayer

RaalphRaalph Kleinmayer wurde als einziges Kind gut gestellter Händler in Kinlochbervie im Land Albain geboren. Aufgrund der glücklichen Hand seiner Eltern im lokalen Handel wuchs er ohne materielle Sorgen auf. Er war ein aufgewecktes Kind, immer neugierig und immer zu einem Scherz oder Streich aufgelegt.

Schon als kleiner Junge beobachtete er heimlich die Clansmen, wenn sie sich zu ihren Gatherings trafen, um zu kämpfen und sich im Wettkampf zu messen. Besonders beeindruckt war er von den edlen Clanchiefs, zu denen er sich aufgrund ihrer edlen Kultur und überlegenen Würde hingezogen fühlte, vor denen er aber wegen ihrer Brutalität und Machtgier gleichermaßen auch Abscheu empfand.

Als er 16 war, besuchte er wieder einmal ein Gathering, eingeladen von seinen Freunden vom Clan McMoy. Gerade als er sich versteckt hatte, um wieder einmal einen seiner berüchtigten Streiche zu spielen, stürmten plötzlich bewaffnete schwere Reiter auf das Feld und fielen über die nur leicht bewaffneten Clansmen her. Es war ein einziges Schlachtfest - obwohl die McMoys tapfer kämpften und versuchten, wenigstens den Rückzug der Frauen und Kinder zu decken, hatten sie gegen die schwere Reiterei keine Chance. Raalph blieb, weil unentdeckt, der einzige Überlebende - und einzige Zeuge dieses Massakers, in dem die McMarts die McMoys vollständig ausrotteten, weil deren Clanchief einem McMart-Bauern Zuflucht gewährt hatte, der seine Abgaben nicht leisten konnte.

Raalph erzählte niemandem, dass er dies alles gesehen hatte, und so konnten sich seine Eltern nicht erklären, wieso ihr fast schon zu fröhlicher Junge plötzlich still und verschlossen wurde.

RaalphWenige Monate später kamen zwei schwarz gekleidete Frauen nach Kinlochbervie - Kämpferinnen eines in der Gegend unbekannten Clans oder Ordens - so genau wollte das hier lieber niemand wissen. Innerhalb weniger Wochen geschahen dann einige merkwürdige Dinge. Scheunen der McMarts brannten. Vieh der McDuffs verschwand und tauchte, sehr zum Ärger der Besitzer, bei den McMarts wieder auf. Im Schloss der McMarts spukte es. Und schließlich starb der Clanchief Mart McMart bei einem mysteriösen Reitunfall: Er fiel bei einem Ritt über das ehemalige Gathering-Feld der McMoys vom Pferd und stürzte in ein nur 50 cm breites Schlammloch, das zuvor noch niemand dort bemerkt hatte, worin er versank und jämmerlich erstickte.

Raalph war während dieser Wochen nur selten zu Hause. Ständig beobachtete er heimlich die Kämpferinnen, die er zu Anfang nur für ihre Stärke bewunderte. Was er bei seinen Beobachtungen jedoch gesehen hatte, und was er über die mysteriösen Vorgänge wusste, das blieb im Dunkeln. Aber verschiedene Bürger wollen gesehen haben, wie er mit den Kämpferinnen sprach, und dass er von ihnen hin und wieder Pergamente bekam - Gegenstände, die für Kämpferinnen in Albain nicht unbedingt typisch sind. Offensichtlich wurde er von ihnen unterrichtet. Aber nicht im Kampf - war es eine Geheimlehre?

Nach dem Tod des alten Mart McMart verschwanden die beiden Kämpferinnen plötzlich wieder. Und sehr zur Freude seiner Eltern war Raalph wieder der fröhliche Junge, immer zum Scherzen aufgelegt.

Als Raalph 19 Jahre alt wurde, verschwand er von einem Tag auf den anderen, ohne sich von seinen Eltern zu verabschieden. Nur ein kleiner Brief lag morgens noch auf seinem Bett: "Ich liebe Euch! Danke für alles. Nun muss ich meinen Weg allein weiter gehen. Ich werde lernen."

RaalphSeitdem zieht Raalph durch die Welt, besucht verschiedene Reiche und Rassen. Er versucht zu lernen und das Leben der verschiedenen Völker zu verstehen. Dabei schlägt er sich so durch, mal durch Erfüllung von Aufträgen, mal mit Gaunereien, mal durch Borgen und mal mit Gaukelei. Die Gesetze der Könige und Edlen sind für ihn nur interessant, wenn die Justiz droht. Wenn er sich vorstellt, dann ist immer ein bisschen Hochstapelei mit dabei. So nennt er sich gern "Raalph der Große" oder "Raalph der Edle" und behauptet, Sohn einer adligen Familie auf einer Studienreise zu sein. Zwar gibt es natürlich Adel in der Form anderer Reiche - mit Titeln und Urkunden - in Albain nicht. Bedenkt man aber seinen Familiennamen - Kleinmayer, abgeleitet von "clan mayor", also Chief eines Stadtclans aus der Zeit, als die Städte noch ebenso clanverfasst waren, wie das restliche Land, hat er damit sogar gar nicht mal so unrecht.

Raalph ist immer noch ein Spaßvogel, und unter Fremden wirkt er auch manchmal ein bisschen lächerlich, und wird daher oft nicht ganz ernst genommen. Das ist auch kein Wunder, denn er scheint ein Großmaul zu sein und weicht Kämpfen eher aus. Für ihn gilt, dass die Flucht meist der bessere Teil der Tapferkeit ist. Diesen Raalph kennen zumindest die Meisten. Doch gibt es da vielleicht noch etwas anderes, als bloß Abenteuerlust, das Raalph antreibt? Ist er vielleicht gar nicht so oberflächlich und tolpatschig, wie er scheint?

Was nur wenige wissen, er kann auch ohne Rücksicht auf sich selbst kämpfen. Zum Beispiel wenn … nun, das wissen nur die, die es erlebt haben, und auch die wissen meist nicht so genau, was sie davon zu halten haben. Es kommt immer wieder vor, dass Raalph sein Schwert einem Dienstherren leiht, sei es ein Landesherr, ein Kirchenfürst, eine Privatperson oder ein Orden. Doch immer ist denen, die ihn gut genug kennen, klar, dass er dann eigentlich nicht "für" seine Auftraggeber, sondern nur "gegen" deren jeweilige Gegner kämpft. Ein feiner, aber manchmal entscheidender Unterschied, denn er nimmt zwar Geld für seine Dienste, ist aber nicht käuflich.

Und dann gibt es immer mal wieder merkwürdige Vorfälle, wenn Raalph irgendwo auftaucht: Inquisitoren, bei denen verbotene Bücher gefunden werden und die so selbst in die Mühlen ihrer eigenen Inquisition geraten. Schwarzmagier, die ihre Zutaten verwechseln und sich selbst schaden. Kriegsherren, deren geheime Pläne durchkreuzt werden. Pergamente, die unter den unzufriedenen Bauern kursieren. Waldelfen, die plötzlich aus ausbruchsicheren Kerkern verschwinden …

Charakterdaten



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Letzte Änderung: 30. Dezember 2002 - © Kunst des Denkens 2001-2002