Hintergrundgeschichte

Imenia Oldenbrook

auf ErkundungImenia wurde als Kind einfacher Handwerker geboren. Ihre Eltern verdienten sich mit der Schneiderei und Näherei ihren Lebensunterhalt. Der elterliche Laden machte die Familie, zu der noch ein jüngerer Sohn gehörte, nicht reich, aber er warf genug ab, so dass man davon leben konnte. Imenia und ihr Bruder Alrik verlebten eine unbeschwerte und behütete Kindheit und die Zukunft schien keine Überraschungen bereitzuhalten.

Bis, ja bis zu dem Tag, als eine Gauklertruppe im Städtchen Einzug hielt. Für ein paar Tage blieben die Tänzer und Musikanten, die Akrobaten und Wahrsager im Ort - brachten Farbe und Frohsinn ins Leben der einfachen Leute.

Jeden Abend, wenn die Truppe ihre Schau auf dem Marktplatz zeigte, stand auch Alrik staunend am Rand und verfolgte mit offenem Mund das Geschehen. So wollte er werden - das stand für ihn fest. Auch bei der letzten Vorstellung der Gaukler war Alrik wieder voller Begeisterung in der ersten Reihe der Zuschauer. Der Tag war heiß gewesen, und jetzt gegen Abend schien sich über der Stadt ein Gewitter zusammenzubrauen. Doch die drohenden Wolkenmassen und die unheilschwangere Luft störten weder die Darsteller noch Alrik. Wie groß war die Freude des Jungen, als einer der Gaukler - ein mittelmäßiger Zauberer - ihn nach vorn holte und aufforderte, ihm bei seinem nächsten Kunststück als Assistent behilflich zu sein. Oh, wäre Alrik doch an jenem schiksalsträchtigen Tag zu Hause geblieben!

Der Magier kündigte an, dass er als Höhepunkt der letzten Vorstellung etwas Besonderes zeigen werde. Mit verwirrenden Gesten begann er geheimnisvolle Ingredenzien um Alrik zu verstreuen und arkane Formeln zu flüstern - erst leise, dann immer lauter. So nahm das Unheil seinen Lauf. Bis heute weiß niemand, was der Zauberer vorhatte, denn im Moment der höchsten Anspannung, als sich die gesammelte Magie entlud, gab es einen gewaltigen Knall, und ein Blitz fuhr auf die Erde hernieder. Publikum und Gaukler waren für Sekunde geblendet. Magie und die pure Energie der Natur vermischten und durchdrangen sich, die Atmosphäre knisterte.

Oder war es göttliches Eingreifen? Sollte es den Menschen wieder Respekt vor der Magie nahebringen? Denn als die Anwesenden wieder sehen konnten, saß auf der Stelle, auf der Alrik gerade eben noch gestanden hatte, ein kleines pelziges Etwas, eine verängstigte Maus. Zuerst klatschten die Zuschauer wie wild, weil sie es für einen tollen Trick hielten. Aber bald wurde allen klar, dass das wohl nicht der beabsichtigte Effekt gewesen war. Denn der Magier versuchte, nachdem er seine Sprachlosigkeit überwunden hatte, verzweifelt, den Jungen in seine menschliche Gestalt zurück zu verwandeln - aber umsonst. Schließlich musste er eingestehen, dass der Blitz seine Magie über alle Maßen und auf unbekannte Art verändert haben musste, so dass er mit seiner Kunst hier am Ende war. Noch in der gleichen Stunde verließ er im Schatten der anbrechenden Nacht die Stadt mit unbekanntem Ziel - wohl um nicht den Eltern des Jungen in die verzweifelten Augen sehen zu müssen.

In den nächsten Wochen und Monaten versuchten die einflussreichsten Priester und mächtigsten Magier der Region, die Verwandlung des Jungen rückgängig zu machen, aber niemand hatte Erfolg. Schließlich konnte Imenia die Verzweiflung ihrer Eltern und ihre eigene Trauer nicht länger ertragen. Sie entschloss sich, selbst Magierin zu werden, die arkanen Künste zu studieren und nach uraltem Wissen zu forschen. Imenia gelobte, dass sie nicht eher ruhen werde, bis sie ein Mittel gefunden hätte, dass ihrem Bruder die menschliche Gestalt zurück gibt.

Als Studiosus Arcanitas eignete sich Imenia an der "Akademie des Hohen Wissens" zu Crainlarich die Grundlagen der Magie an. Außerdem verbrachte Imenia ganze Nächte in der akademieeigenen reich ausgestatteten Bibliothek, um nach einer Lösung des magischen Problems zu suchen, das das Leben ihrer Familie verändert hatte. Als sie erkannte, dass sie in den hier gesammelten Werken nichts finden würde, bat sie die Akademieleitung, sie vom regulären Studienbetrieb zu entbinden, auf dass sie ihrer Suche folgen könnte. Fortan zieht sie durch die Lande, immer auf der Suche nach altem Wissen und neuen Erkenntnissen auf magischem Gebiet - und nach dem drittklassigen Zauberer Seraphim Sebasticus von damals, dem sie die Schuld an diesem Unglück gibt. Zwischen ihren Reisen kehrt sie regelmäßig an die Akademie zurück, um ihre Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen und weitere Studien zu betreiben. Bei einem ihrer letzten Besuche erwartete sie dabei eine Überraschung. Ryan MacAlpine, Altimagus der Akademie des Hohen Wissens zu Crainlarich, nahm ihr persönlich die Meisterprüfung ab und verlieh ihr den Titel eines Magus.

Imenia ist auf ihren Reisen weit herumgekommen. Gar seltsame Dinge hat sie erlebt, aber ihrem eigentlichen Ziel, einen Gegenzauber für ihren Bruder zu finden, ist sie noch nicht näher gekommen. Aber sie gibt nicht auf. Sobald sie von einem magischen Artefakt oder von seltsamen magischen Vorgängen in einem Gebiet hört, reist sie hin in der verzweifelten Hoffnung, dass sie diesmal auf etwas stößt, dass ihr weiter hilft.

Auf einer ihrer Reisen traf sie in Bandorkov auf einen zwielichtigen seltsamen Händler, dem sie in einer unbedachten Stunde ihre Träume verkaufte. Seitdem träumt sie des Nachts nicht mehr, was ihr eigentlich ganz recht ist, da sie meist von Albträumen über ihren Bruder geplagt wurde.

In Pallyndina hörte sie auf eine seltsame Stimme, die ihr riet, die dort lebenden Werwölfe zu vernichten. Gemeinsam mit ihren Freunden gelang ihr das scheinbar Unmögliche auch. Aber ob das das Richtige war, bezweifelt sie inzwischen sehr, denn seitdem ist sie gezwungen, ein Amulett zu tragen, dass ihr diese Stimme schenkte, wobei sie sie "Schattenmacher" nannte. Das Amulett ist unzerstörbar und kehrt immer wieder zu ihr zurück, wenn sie versucht, es abzulegen. Ansonsten ühlt sie sich völlig normal. Was das wohl bedeutet?

Imenia reist meist in Begleitung eines Kriegers, der sich ihr bei ihrer ersten Reise als Begleitschutz angeboten hatte, denn die Zeiten sind rau. Inzwischen hat sich das Verhältnis zwischen den beiden von einem rein geschäftlichen in ein freundschaftliches gewandelt, da auch Raalph die magischen Fähigkeiten seiner Begleiterin zu schätzen gelernt hat. Auch die Tatsache, dass die beiden zwei Waisenkinder aufgelesen haben, für die sie nun sorgen müssen, hat wohl einen nicht geringen Anteil daran.

Charakterdaten


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Letzte Änderung: 30. Dezember 2002 - © Kunst des Denkens 2001-2002